Zehn Spiele, 86 Tore - sechs Mannschaften aus vier Vereinen beteiligten sich am Sonnabend am ersten Spieltag der Inklusiven Handball-Liga des Handballverbandes Niedersachsen-Bremen (HVNB). Gastgeber des Auftaktturnieres in der Thormarcon-Arena in Dorfmark waren die Mitglieder der HSG Heidmark um Turnierleiterin Katharina Schoch. Die 40-Jährige zeigte sich am Ende des Turniertages begeistert: “Wir sind zufrieden; auch über den Besucherandrang. Das ganze Dorf war vertreten - und alle hatten Spaß.”
“Wir haben noch eine Menge zu tun”
Das Präsidium des Handballverbandes Niedersachsen-Bremen plant, Katharina Schoch während der Oktober-Sitzung als Inklusionsbeauftragte in den neu gebildeten Ausschuss für Gesellschaftliches Engagement zu berufen. Katharina Schoch erklärt dazu: “Ich glaube, wir haben noch eine Menge zu tun, um Inklusion im Handball in Niedersachsen und Bremen tatsächlich flächendeckend zu etablieren.”
Gesellschaftliches Engagement im Vordergrund
Grundsätzlich sei sie “guter Dinge”; nicht zuletzt, weil sich am Sonnabend in Dorfmark Vertreter der HSG Nord Edemissen/Uetze und der HSG Verden/Aller über Inklusion im Handball informierten. Sarah Borchers, Referentin für Mitgliederentwicklung des Handballverbandes, die, wie Vizepräsident Gesellschaftliches Engagement Carsten Schlotmann, den Spieltag begleitete, meint: “Wir stehen jedem Verein, der über die Gründung einer Inklusions-Mannschaft nachdenkt, gerne unterstützend zur Seite.”
Der TSV Altenwalde bietet seit dem Jahr 2016 inklusiven Handball an. Nele Stiffel, Beschäftigte der Werkhof und Wohnstätten Lebenshilfe Cuxhaven, hatte sich vor gut einem Jahr der Gruppe in Altenwalde angeschlossen. Erste Turnier-Erfahrungen hatte sie beim Inklusions-Beachhandball des HVNB in Cuxhaven-Duhnen im Juli dieses Jahres gesammelt. Am Sonnabend war es das erste Hallen-Turnier, an dem sie teilnahm. Ihr Fazit lautet: “Das macht einen großen Spaß und ist echt toll.”
Initiative “Handball kennt kein Handicap” auch dabei
Ilka Broockmann von der HSG Heidmark unterstützte das Team der Schiedsrichter - und war mit genauso einer Begeisterung dabei, wie die Aktiven selbst. Nein, Schwellenängste im Kontakt mit Menschen mit Beeinträchtigungen habe sie nicht. Der Umgang mit den Spielerinnen und Spielern falle ihr nicht schwer. “Man pfeift wie in einem ,richtigen‘ Spiel, nimmt vielleicht nur etwas mehr Rücksicht auf die Schwächen der einzelnen Aktiven - und freut sich genauso wie die Mannschaften über die Tore.”
Eingebettet in die Liga-Spiele hatten die Organisatoren ein Auftaktspiel der Initiative “Handball kennt kein Handicap” aus Hannover gegen eine inklusive Jugendmannschaft der Gastgeber von der HSG Heidmark. “Handball kennt kein Handicap” ist eine Gemeinschaftsinitiative des Hannoverschen SC und des TuS Bothfeld. Karen Achtermann von Handball kennt kein Handicap: “Wir haben 2016 mit unserer Arbeit begonnen, lernen aber hier das erste Mal andere Mannschaften kennen Das ist mega-cool. Es ist toll, zu sehen, wie sich hier alle freuen und miteinander Handball spielen.”
Handball in Zahlen
HVNB-Inklusionsliga
HSG Heidmark - HSG Heidmark II 3:3
Werder Bremen - TB Stöcken 3:2
TSV Altenwalde -HSG Heidmark 4:2
HSG Heidmark II - Werder Bremen 4:5
TB Stöcken - TSV Altenwalde 4:7
HSG Heidmark - Werder Bremen 6:7
TSV Altenwalde - HSG Heidmark II 5:3
TB Stöcken - HSG Heidmark 3:8
Werder Bremen - TSV Altenwalde 3:5
HSG Heidmark II - TB Stöcken 6:3
1. TSV Altenwalde 4 21:12 8:0
2. Werder Bremen 4 18:17 6:2
3. HSG Heidmark 4 19:17 3:5
4. HSG Heidmark II 4 16:16 3:5
5. Werder Bremen II 0 0:0 0:0
6. TuS Sulingen 0 0:0 0:0
7. TB Stöcken 4 12:2 0:8