Das Projekt “Gebietsmanagement Allerniederung” der Naturschutzstiftung Heidekreis hatte zusammen mit dem Projektpartner Landvolk Kreisverband Lüneburger Heide zu einer Informationsveranstaltung in der Schützenhalle Eickeloh geladen. Die Kernfrage des Abends war, ob und wie sich Naturschutz in der Aller-Region im landwirtschaftlichen Betrieb integrieren lässt. Die Frage wurde durch drei verschiedene Vorträge beleuchtet.
Zuerst stellte Projektleiter Timo Mahlmann das vom Land Niedersachsen und der EU geförderte Projekt vor. Dabei erläuterte er die Möglichkeiten des Projekts zur Zusammenarbeit mit landwirtschaftlichen Betrieben und regte zur fachlichen Diskussion zwischen den Interessengruppen im Aller-Leine-Tal an. Das Projekt bietet dafür die entsprechende Plattform.
Um einen Überblick über die momentane Förderlandschaft zu geben, referierte daraufhin Bernhard Ende von der Landwirtschaftskammer zu Agrarumweltprogrammen und erklärte die entsprechende Antragsstellung. Dabei lag der Schwerpunkt vor allem auf der für die Region typischen Grünlandbewirtschaftung. Auch der Ablauf der Umstellung auf biologische Bewirtschaftung wurde von Bernhard Ende kurz dargelegt.
Die detaillierten betriebswirtschaftlichen Auswirkungen einiger beispielhafter Naturschutzmaßnahmen erläuterte Henning Jensen vom Landvolk. Dabei konnten die Zuhörer anhand konkreter Berechnungen erfahren, welche Maßnahmen sich für unterschiedliche Betriebs- oder Bewirtschaftungsformen eignen und wie sich diese betriebswirtschaftlich rechnen. Dabei wurden zum Beispiel Faktoren wie Ertragsrückgang, Qualitätseinbußen oder betrieblicher Mehraufwand berücksichtigt. Weiterhin wies er auf Strategien zur Sicherung der Futtergrundlage für viehhaltende Betriebe hin.
Am Ende der Veranstaltung stellte Dr. Hans-Georg Wagner, Geschäftsführer der Naturschutzstiftung des Heidekreises, die Möglichkeit der Verwendung von Flächen für nutzungsintegrierte Kompensationsmaßnahmen vor. Dabei werden Flächen dauerhaft vertraglich in der Nutzung umgestellt, um sie als Kompensationsflächen für anderenorts realisierte Bauprojekte zur Verfügung zu stellen. Der aus der Extensivierung zu erwartende Verlust wird dem Eigentümer als Einmalzahlung ausgeglichen.
Nach kurzer abschließender Diskussion und Beantwortung von Fragen konnten die rund 30 interessierten Zuhörer mit vielen Informationen im Gepäck einen gelungenen Vortragsabend beenden. Bei Interesse zu diesem oder anderen Themen sind Landwirte und andere Interessierte eingeladen, sich an das Projekt Gebietsmanagement Allerniederung oder direkt an die Naturschutzstiftung Heidekreis zu wenden. Die Kontaktdaten sind im Internet unter www.naturschutzstiftung-heidekreis.de zu finden.