Erstmals vor 30 Jahren erinnerten Bürgerinnen und Bürger am jüdischen Friedhof in Walsrode an die Verbrechen des 9. November 1938. Unterstützt unter anderem durch den damaligen Stadtdirektor Dr. Bussmann gestaltete Rudi Wiedenhöft, Lehrer an der Hauptschule Walsrode, mit seinen Schülerinnen und Schülern diese erste Veranstaltung. Seitdem findet die Mahn- und Gedenkfeier jährlich statt.
Der 9. November 1938 war nicht der Beginn des staatlichen Zerstörens und Mordens in Deutschland, aber zum ersten Mal fand es nicht mehr hinter den Mauern von Gefängnissen und Lagern statt, sondern in aller Öffentlichkeit. Die Opfer dieser Pogromnacht waren Deutsche jüdischen Glaubens.
Auch in Walsrode zündeten in dieser Nacht Nationalsozialisten ein Haus an und brannten es, bewacht von der Polizei und unter Aufsicht der Feuerwehr, nieder. Es war das Haus von Edith Hurwitz am Kirchplatz - mitten in Walsrode. Edith Hurwitz wurde 1943 nach Minsk deportiert und dort ermordet.
Auch in diesem Jahr wird die Felix-Nussbaum-Schule die Veranstaltung wieder gestalten und mit den Anwesenden der Opfer dieser Nacht und der folgenden Jahre gedenken. Eine lebendig gelebte Erinnerungskultur trage zu einem verantwortlichen Umgang mit der deutschen Geschichte bei und leiste einen unverzichtbaren Beitrag bei der Gestaltung der Zukunft.
An diesem Tag werden die im Jahre 2009 verlegten Stolpersteine in Walsrode durch das Aufstellen von Informationstafeln mit roten Rosen wieder besonders sichtbar sein. Zur Mahn- und Gedenkfeier sind alle Walsroder Bürger eingeladen. Sie findet statt am Freitag, 9. November, ab 11 Uhr auf dem Platz vor dem jüdischen Friedhof an der Hannoverschen Straße.