Regelmäßig ist in den Meldungen der Polizei zu lesen: Taschendiebe haben wieder Beute gemacht. Häufig passiert dies in Discountern, grundsätzlich dort, wo es keine Videoüberwachung gibt. Meistens sind ältere Menschen die Opfer, stellt die Polizei Heidekreis fest. Die Täter spähen ihre Opfer genau aus, in einem günstigen Moment setzen sie zum Diebstahl an. Dabei sei ihr Vorgehen durchaus variantenreich, klärt die Polizei auf: Manchmal nähern sie sich von hinten oder rempeln das Opfer an, dann wieder wird das Opfer angesprochen oder auf andere Weise abgelenkt. Häufig müssen die Diebe sich aber auch nur aus der Handtasche “bedienen”, die - wenn auch nur für einen Moment - unbeobachtet an den Einkaufswagen gehängt oder darin abgelegt wurde. Meistens bemerken die Opfer den Diebstahl erst, wenn sie an der Kasse stehen, um zu bezahlen. Die Diebe sind dann über alle Berge, warnt die Polizeiinspektion.
Taten steigen an
Der Schaden ist groß, der Schreck sitzt tief. Dazu kommen Behördengänge, der Weg zum Geldinstitut, je nach dem, was sonst noch so im Portmonee enthalten war. Im ungünstigsten Fall ist auch die PIN enthalten. Das Geschäft des Taschendiebstahls boome, stellen die Gesetzeshüter fest. Waren es in den Jahren 2019 82 Taten und 2020 gar nur 77, stieg die Zahl im Jahr 2021 auf 161. Die Tendenz für 2022 liege unter dem Niveau von 2021, zeichne sich aber mehr als doppelt so hoch ab wie noch 2020.
Mit der Plakataktion “Das ist ja eine schöne Bescherung” will die Polizei erneut ins Gedächtnis rufen, dass Handtaschen und Ähnliches beim Einkaufen grundsätzlich nicht unbeaufsichtigt abgelegt werden sollten. Das derzeit laufende Weihnachtsgeschäft sorgt für mehr Kundschaft in den Geschäften, was für Taschendiebe eine gute “Arbeitsumgebung” darstelle, da sich noch unbemerkter vorgehen können, so die Polizei. Nach dem Motto: Je unübersichtlicher, desto besser. Kriminalhauptkommissarin Kathleen Schwarz, Beauftragte für Kriminalprävention bei der Polizei im Heidekreis, rät, Taschen am Körper zu tragen und wenn man angesprochen oder angerempelt wird, sofort prüfend zum Portmonee zu greifen. Niemals sollten EC-Karte und PIN zusammen mitgeführt werden, schon gar nicht in einem Portmonee.
Kathleen Schwarz hat das Projekt von der Polizei des Landkreises Harburg übernommen und in den Heidekreis überführt. Aktuell läuft die Verteilung der Plakate an Supermärkte und Discounter.