Vom Nördlichen Breitmaulnashorn gibt es nur noch zwei lebende Exemplare - beides sind Weibchen. Daher kann sich die Art nicht mehr natürlich erhalten. Um das Aussterben zu verhindern, setzen Wissenschaftler auf Methoden wie künstliche Befruchtung. Der Serengeti-Park Hodenhagen beteiligt sich an der Grundlagenforschung in diesem Zusammenhang.
Der Serengeti-Park Hodenhagen beteiligt sich an einem Projekt zur Rettung des kurz vor dem Aussterben stehenden Nördlichen Breitmaulnashorns. Es gibt von dieser Tierart noch zwei lebende weibliche Tiere, denen in Kenia Eizellen entnommen wurden. Nun sollen die Eizellen mit dem tiefgefrorenen Sperma von einem mittlerweile gestorbenen Nördlichen Breitmaulnashornbullen künstlich befruchtet werden. Die Nashornbabys austragen sollen Südliche Breitmaulnashörner, die sich aufgrund ihrer nahen Verwandtschaft als Leihmütter eignen. Zurzeit findet im Serengeti-Park in Hodenhagen eine Konferenz statt, bei der über das ehrgeizige Projekt berichtet wird. Beteiligt ist das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung. Auch Wissenschaftler aus Italien und Tschechien sind zugeschaltet.
Eizellenentnahme bei Südlichem Breitmaulnashorn im Serengeti-Park
Ende Mai sind der siebenjährigen Südlichen Breitmaulnashornkuh Makena in Hodenhagen Eizellen entnommen worden, die in Italien befruchtet wurden, teilt der Park mit. Dabei geht es um die Grundlagenforschung auch in Zusammenhang mit der Rettung des Nördlichen Breitmaulnashorns.
Hintergrund: Um das Aussterben von Tierarten zu verhindern, entwickelt die Wissenschaft neue Methoden und Ansätze für den Artenschutz. Im Forschungsprojekt “BioRescue” erarbeiten Wissenschaftler unter der Leitung von Professor Dr. Thomas Hildebrandt (Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung, Leibniz-IZW) an der Verbesserung fortschrittlicher Methoden der assistierten Reproduktion (aART) und Stammzell-assoziierter Techniken (SCAT), um aktuell ganz konkret das Nördliche Breitmaulnashorn vor dem sicheren Aussterben zu bewahren.
Kooperation mit zoologischen Einrichtungen
Wichtiger Bestandteil dieser Arbeit ist die Grundlagenforschung in Kooperation mit zoologischen Einrichtungen. Diese Kooperation ermöglichte es dem BioRescue- Team auch zu Zeiten der Corona-Pandemie weiterzuarbeiten und keine wertvolle Zeit für den Artenschutz zu verlieren. Probleme bei der natürlichen Reproduktion sind oft ein wichtiger Faktor beim Rückgang von Wildtierbeständen, in freier Wildbahn wie in Gefangenschaft.