Conrad Hogrefe, vom gleichnamigen Spargelhof in Eickeloh, stand in diesem Jahr erneut vor dem Dilemma, dass bereits gestochener Spargel absehbar nicht vollständig verkauft werden kann. Denn aufgrund der Corona-Lage waren während der vergangenen Wochen und Monate die Gastronomiebetriebe in Deutschland geschlossen. In der Konsequenz führte dies in der vorgelagerten Lebensmittelproduktion von saisonalen Produkten zu massiven Problemen. Spargel und die entsprechend notwendigen Felder müssen weit im Vorfeld bestellt und der spätere tatsächliche Bedarf im Vorhinein abgeschätzt werden. Können Spargelbauern später ihren Spargel nicht an die Gastronomie oder über einen Direktverkauf ausreichend vermarkten, bleibt am Ende nur die Vernichtung durch Umpflügen auf dem Feld, oder, falls der Spargel schon gestochen wurde, die Kompostierung.
Bedingt durch die erfahrenen Einschränkungen im vergangenen Jahr haben zwar viele Spargelbauern bereits durch eine Ausweitung der Direktvermarktung versucht, auf die Einschränkungen in der Gastronomie zu reagieren, doch vermag dieser Vertriebsweg leider nicht den üblichen Absatz aufzufangen. So war schnell der Entschluss gefasst, eine Aktion aus dem vergangenen Jahr zu wiederholen und in Zusammenarbeit mit dem Club Round Table 106 Walsrode, dem Conrad Hogrefe angehört, der Walsroder Tafel wieder leckeren Spargel zu spenden.
Die “Tabler” trafen sich auf dem Hof, um den Spargel zu portionieren und in Tüten zu gut 500 Gramm zu verpacken. Tags darauf übergab dann Christian Nickel, aktueller Präsident vom Round Table 106 Walsrode, die Spargeltüten an die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der Walsroder Tafel. Von dort wurden die vollgepackten Tüten im Rahmen der wöchentlichen Tour an Bedürftige verteilt. Bei ihnen war die Freude über die unerwartete Spargelspende groß. Und auch Rudolf Tumbrink von der gemeinnützigen Einrichtung war dankbar für die Aktion.