Sie haben weit mehr als die Hälfte ihres bisherigen Lebens in der Schule verbracht - und doch noch den größten Teil vor sich: “Was wir jetzt abgeschlossen haben, war nur ein kleiner Teil unseres Lebens”, betonte Zehntklässlerin Lucia Lichtenberg am Freitag während der Abschlussfeier ihrer Klasse an der Oberschule Bomlitz. Nun stehen für die 23 Schülerinnen und Schüler der Abschlussklasse Veränderungen an, für die Schulleiter Andreas Böhm “viel Mut” wünschte: “Geht mutig eure Wege - das Rüstzeug dafür habt ihr von uns bekommen.” Walsrodes Bürgermeisterin Helma Spöring verglich in einer Videobotschaft den weiteren Weg der Jugendlichen mit einer “Reise in die Zukunft”. Mit ihrem Abschlusszeugnis hätten die Schüler “das Ticket für die Weiterfahrt gebucht”. So weit zu kommen, habe “jede Menge Kraft, Ausdauer und Kreativität gekostet”.
Neben vielen Dankesworten auch Zauberhaftes
Landrat Manfred Ostermann nahm in seiner Videobotschaft Bezug auf die erschwerten Lernbedingungen während der Corona-Pandemie und zollte den Schülern “allergrößten Respekt”, dass sie es trotzdem hinbekommen hätten.
Von den zehn Schülerinnen und 13 Schülern haben 16 einen Realschulabschluss erlangt, zehn davon den erweiterten, der zum Besuch eines allgemeinen oder beruflichen Gymnasiums berechtigt. Drei wollen tatsächlich diesen Weg gehen, sieben beginnen eine Ausbildung, zehn wechseln an eine berufsbildende Schule. Zwei machen ein Freiwilliges Soziales Jahr, eine Schülerin wiederholt die 10. Klasse, um einen höheren Abschluss zu erlangen.
Es gab es neben vielen Dankesworten auch Zauberhaftes zu erleben, im wörtlichen und im übertragenen Sinn: Marco Plambeck, Klassenlehrer der Abschlussklasse, zeigte Zauberkünste, Schülerin Arwen Kapahnke spielte auf dem E-Piano das Stück “Can we kiss forever” - und das, ohne Noten lesen zu können. Sie spiele nach Gehör, erzählte sie. Es war, als wollte die scheidende Schülerin die Worte ihres Schulleiters untersetzen: “Sucht euch Wege, die Herausforderungen bilden, denn auf den einfachen Wegen ist es voll.”