Das Rodewalder Wolfsrudel hat seine Jagd auf große Huftiere wieder aufgenommen. Nachdem Anfang vergangener Woche im Landkreis Nienburg zwei Hannoveraner Pferde gerissen worden seien (WZ berichtete), habe nun ein DNS-Test bestätigt, dass Tiere des Rudels für die Risse verantwortlich seien, teilte das niedersächsische Umweltministerium am Montag in Hannover mit.
Durch Speichelproben nachweisbar
In allen Speichelproben waren je mindestens zwei Individuen des Rudels nachweisbar, hieß es. Bei dem Angriff auf die insgesamt zehn Pferde auf einer Weide war ein weiteres Tier schwer verletzt worden. Es ist den Angaben zufolge noch unklar, ob es eingeschläfert werden muss. Ein direkter Nachweis einzelner Wölfe, wie zum Beispiel des Rodewalder Rüden (GW717m), sei allerdings nicht möglich gewesen, hieß es weiter.
Ausnahmegenehmigung zum Abschuss
Für den Rüden galt 14 Monate lang und bis Ende März dieses Jahres eine Ausnahmegenehmigung zum Abschuss, da ihm eine Vielzahl von Weidetieren zum Opfer gefallen war. Die Genehmigung lief schließlich aus, nachdem es nicht mehr zu gemeldeten Rissen auf ausreichend geschützte Weidetiere durch GW717m gekommen war. Der Rodewalder Rüde habe sein problematisches Jagdverhalten nicht eingestellt, sondern übe offenkundig seine Techniken zur Tötung großer Huftiere mit seinen Nachkommen weiter ein, sagte Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD). Darauf deute unter anderem das Rissbild hin.
Abschuss schnellstmöglich prüfen
Er werde jetzt schnellstmöglich prüfen, ob und wie viele Ausnahmegenehmigungen zu erteilen seien, um Tiere aus dem Rudel zu töten, sagte Lies: “Klar ist: Die Wölfe wissen nicht, welche Beutetiere erlaubt sind. Aber wir würden der Akzeptanz für den Wolf keinen Gefallen tun, wenn wir dulden, dass Wölfe solches Jagdverhalten weitervererben.” (epd)