Vor der Eingangstür des Walsroder Kulturzentrums “mittendrin” ist mal wieder viel los am vergangenen Freitag. Zahlreiche Menschen stehen geduldig vor dem Gebäude, halten ein geselliges Schwätzchen, trinken dabei einen heißen Kaffee und warten auf den Einlass. Die Kundinnen und Kunden der Walsroder Tafel müssen aktuell jedoch etwas mehr Zeit und Geduld mitbringen, wenn sie freitags die Essensausgabe des Vereins besuchen. “In den vergangenen Monaten haben wir nämlich deutlich mehr Abholer von Lebensmitteln dazubekommen”, erklärt die Tafel-Vorsitzende Ursula Büch.
Corona, Finanzkrise und Krieg
Die Ursachen für diese Entwicklung liegen auf der Hand: Corona, die Finanzkrise und der Krieg in der Ukraine sorgen für leere Geldbeutel. Für immer mehr Menschen werde der Einkauf von frischen und gesunden Lebensmitteln damit zu einer Herausforderung, die nur mit der Unterstützung der Tafel bewältigt werden könne. Und so werden es immer mehr Kundinnen und Kunden, die vor dem Wochenende einen Besuch der insgesamt vier Ausgabestellen der Walsroder Tafel in Bad Fallingbostel, Bomlitz, Schwarmstedt und im Walsroder “mittendrin” fest in den Tagesablauf einplanen. “Fast die Hälfte der Kunden sind aktuell Menschen aus der Ukraine, die dringend unsere Hilfe brauchen”, weiß Ursula Büch.
Viel Arbeit für die Helferinnen und Helfer
Damit die Lebensmittel jeden Freitag pünktlich ab 12 Uhr für die Abholer bereitliegen, leisten die insgesamt rund 40 freiwilligen Helferinnen und Helfer der Walsroder Tafel ganze Arbeit. Ab 8 Uhr kommen sie in das Kulturzentrum und breiten alles für ihre Kundinnen und Kunden vor. Obst und Gemüse wird geputzt und auf Frische geprüft, Tische und Regale werden aufgebaut und Waren müssen einsortiert werden. Damit für die Abholer am Freitag möglichst viele Lebensmittel vorrätig sind, müssen die Waren unter der Woche abgeholt werden. Dafür sind die Fahrer der Tafel von Montag bis Donnerstag unterwegs. “Jeder unserer Helferinnen und Helfer tut das, was für ihn möglich ist” betont die Vorsitzende. Und das in der Freizeit und ohne jegliche Vergütung.
Nur mit Spenden kann es funktionieren
Damit bedürftige Menschen einmal in der Woche mit Lebensmitteln versorgt werden können, braucht es aber nicht nur den tatkräftigen Einsatz der ehrenamtlichen Helfer. Auch Lebensmittel- sowie Geldspenden sichern den Fortbestand der Walsroder Tafel. Unter anderem die Stadt Walsrode unterstützt die Tafel wöchentlich mit 1000 Euro, damit Waren zugekauft werden können. “Mit diesem Geld besorgen wir weiteres Essen. Sonst würde es bei uns knapp werden”, erklärt Ursula Büch. In der Vergangenheit hatte das Verhältnis zwischen Abholern, Lebensmitteln und Spenden zwar meist gestimmt, kurz vor Weihnachten habe es jedoch kurzzeitig Engpässe gegeben. “Wir konnten zum Glück noch alle Menschen versorgen, doch es war knapp”, erinnert sich Ursula Büch. Das Motto des Tafel-Teams sei es, niemanden abweisen und wegschicken zu müssen. Das könne mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen nur mit zusätzlichen Spenden funktionieren.
Unterstützung für die Tafel
Vor allem Geldspenden erleichtern die Arbeit der Tafel. Spenden sind möglich unter folgender Bankverbindung:
Empfänger: Walsroder Tafel e.V.
Bankinstitut: Kreissparkasse Walsrode
IBAN: DE89 2515 2375 0001 5019 72
Verwendungszweck: Einkauf von Lebensmitteln